Gleichberechtigung für Jungen und Mädchen. Nur so funktioniert es!
Da möchte man meinen, zum Thema Gleichberechtigung wurde schon alles gesagt, doch muss ich heute mal auf eine ganz andere Weise zu dem Thema und vor allem FÜR meinen Sohn sprechen, der zu Recht gehört werden möchte. Es geht um das Thema Gleichberechtigung für Jungen.
Ich bin als eines von vier Kindern großgeworden – mit zwei Schwestern und einem Bruder. Ich habe viel Liebe erhalten von einer sehr emanzipierten und alleinerziehenden Mutter und wusste schon früh, dass man als Frau wissen muss auf eigenen Beinen zu stehen, denn man weiß ja nie!
Wir haben gelernt für uns einzustehen, unsere Meinung zu vertreten, haben Girls Days besucht und uns während des Erwachsenwerdens vom Gedanken verabschiedet, Mann und Frauen seien unterschiedlich gestellt.
Gleichstellung von Jungen und Mädchen!
Jetzt ist es soweit, Frauen haben – zumindest hier bei uns in Deutschland – die gleichen Rechte und auch Pflichten wie Männer. Lange wurde für dieses Recht gekämpft. Das es nicht immer und überall funktioniert ist uns allen bewusst, es gibt genug negative Beispiele und Erzählungen.
Wisst ihr aber, was heutzutage ebenfalls passiert? Frauen und Mädchen werden häufig bevorzugt behandelt. Vielleicht wird es getan um etwas auszugleichen, das Jahrzehnte, ja sogar Jahrhunderte und Jahrtausende versäumt wurde.
Mädchen werden teilweise in der Schule bevorzugt, bekommen eine Quote, eigene Parkplätze und vieles mehr. Und die Jungen? UNSERE Jungs, unsere Kinder? Muss jetzt eine neue Generation Jungen benachteiligt werden und machtlos dabei zusehen, wie die Gesellschaft versucht etwas „wieder gut zu machen“? Das sehe ich nicht ein, denn wir wissen dass das so nicht funktionert.
Ich, als emanzipierte Frau möchte, dass Gleichberechtigung eben nicht ein Geschlecht bevorzugt. Männer und Frauen sind gleichwertig, ebenso Jungen und Mädchen, das Alter ist dabei völlig irrelevant.
Gleichberechtigung für Jungen – Wie ich überhaupt auf dieses Thema komme?
Felix hat einen großen Sinn für Gerechtigkeit und hat sich jetzt schon des Öfteren beschwert, dass die Mädchen in seiner Klasse immer entscheiden dürfen. Sie dürfen sich viele Dinge aussuchen, die Jungen jedoch kommen quasi nie zum Zug. Oftmals heißt es auch „Ladies first“…das müssen wir aus unserem Sprachgebrauch streichen, denn es ist einfach nicht mehr aktuell.
Als ich das beim letzten Elterngespräch anmerkte, sahen das auch seine Lehrerinnen ein. Sie wollen nun mehr auf einen Ausgleich achten.
Manchmal ist einem dieses einseitige und ausschließende Verhalten gar nicht bewusst, weshalb ich darauf aufmerksam machen möchte.
Nacht-Taxi? Ja! – Aber dann bitte für alle jungen Menschen!
Final ausschlaggebend für diesen Beitrag heute ist jedoch ein Artikel der auf muenchen.de erschien. Diesen leitete mir mein Mann letztens weiter.
Demnach soll es ab März 2020 in München ein Frauen-Taxi geben. Jede Frau in München und auch aus der Umgebung, hat ab dem im Artikel genannten Zeitpunkt monatlich Anspruch auf drei Gutscheine über 5€ für Taxifahrten in München. Diese gelten zwischen 22 Uhr nachts und 6 Uhr morgens und nur für den Weg nach Hause, nicht zum nächsten Club. Jetzt kommts: Abholen kann man diese unter anderem in der Gleichstellungsstelle.
Wisst ihr was? Ich finde die Idee super! Frauen kommen somit vielleicht tatsächlich sicherer nach Hause, ohne die Angst irgendwo überfallen oder vergewaltigt zu werden, sollte man diese Sorge haben.
Aber was ist mit den Männern? Was ist mit Männern bzw. jungen Erwachsenen die Angst haben irgendwo zusammengeschlagen zu werden, die vielleicht auch irgendetwas befürchten, und vielleicht nicht die Statur eines Boxers haben um sicher durch jede Ecke der Stadt zu laufen?
Gleichstellung, Gleichberechtigung, Chancengleichheit – Drei Worte die für eines stehen, eben für „GLEICH“!
Gleichstellung heißt vor allem „GLEICH“, Männer wie Frauen, Jungen wie Mädchen!
Alle dürfen, niemand muss! – Weltoffen und gerecht!
Lasst uns nicht den Fehler begehen, jetzt wieder nur ein Geschlecht zu bevorzugen, denn die neue heranwachsende Generation macht so vieles besser und wächst so viel weltoffener auf.
Wir zeigen unseren Kindern die neue Welt. Wir zeigen ihnen die Eckpfeilder verschiedener Religionen und lassen ihnen die Wahl, ob und an was sie glauben möchten. Frauen dürfen Frauen oder Männer lieben, andersherum genauso. Jeder darf heiraten, muss aber nicht. Man kann Kinder bekommen oder adoptieren, muss aber keines von beiden. Jeder darf den Beruf seiner Wahl ausüben, wenn er oder sie das möchte. Pink ist nicht nur für Mädchen, denn Farben gehören nicht einem bestimmten Geschlecht an!
Leider muss man täglich nicht nur gegen alte Sichtweisen, sondern auch gegen eigentlich moderne und weltoffene Menschen, deren Aussagen und vor allem gesetzte Muster ankämpfen und die Kinder in dem bestärken was sie tatsächlich machen und lieben möchten, nur weil sie aufgrund ihres Geschlechts in bestimmte Schubladen gesteckt werden.
Ich wüsste gerne ob ihr schon ähnliche Erfahrung gemacht oder mitbekommen habt, was die Bevorzugung von Mädchen geht, eben besonders die neue heranwachsende Generation? Diese Frage richtet sich an Eltern von Mädchen und Jungen gleichermaßen. Ich wüsste gerne eure Meinung dazu und bin schon jetzt gespannt.
Normalerweise versuche ich solch brisante Themen auf meinem Blog zu vermeiden, denn zu vielen Themen gehen die Meinungen zu stark auseinander. Doch diesmal muss ich einfach laut werden und auf ein Thema aufmerksam machen das mich und uns beschäftigt. Wer anderer Meinung ist als ich, darf dies her gerne auf eine respektvolle Weise loswerden und unter dem Beitrag kommentieren.