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Schwarz-Rot-Gold mal anders!

Das war heute vielleicht ein seltsames Gefühl auf dem Heimweg.
Ich radelte los, erst einmal völlig erstaunt darüber weshalb die Straßen voller Autos waren und es sich an jeder Ecke staute, bis die Erkenntnis kam, dass die einfach alle zum Deutschland-Spiel wollen und dafür pünktlich um 17.00 Uhr das Büro verlassen haben. Ob die wohl pünktlich daheim angekommen sind? Man weiß es nicht!

Mein Heimweg führt durch den Hirschgarten. Während ich also nahezu in Lichtgeschwindigkeit – mein Freund würde da widersprechen – durch den Hirschgarten radelte, kamen mir Menschenmassen entgegen die ich konzentriert versuchte zu umrunden. Wirklich schwierig, da nicht jeden zweiten umzunieten, der sich regelrecht vor Dein Fahhrad wirft. Ich kam mir mal wieder vor wie der Fisch der gegen den Strom schwimmt.
Während ich am Biergarten vorbeiradelte war ich teilweise traurig, nicht beim Public Viewing dabei zu sein, und teilweise erleichtert, denn ich musste mich nicht in die Fußball-Massen quälen um irgendwo noch einen Sitzplatz zu ergattern um dann froh zu sein noch mit einer Pobacke auf der Bierbank zu sitzen.

Während also alle Schland-Fans an mir wie schwarz-rot-goldene Schlieren – auch hier würde mein Freund widersprechen – vorbeizogen, versuchte ich „pünktlich“ in die Krippe zu kommen um meinen Sohn abzuholen. Dieser steckte heute auch im Trikot und sah mal wieder zum anbeißen aus, das lässt einen schnell die Enttäuschung vergessen.
Wer hätte vor vier Jahren gedacht dass ich heute mit so einem kleinen Bazi zusammen die WM auf dem heimischen Fernseher gucke? Ich sicher nicht. Damals hatte ich meinen Freund frisch kennengelernt und wir haben gemeinsam voller Euphorie für Deutschland mitgefiebert, waren im Olympiastadion beim Public Viewing und haben gefeiert. So schnell geht’s!

Daheim gab’s zur Feier des Tages frische Pizza alla Mama. Während ich zum Start des Spiels fleißig Teig knetete, die Sauce köcheln ließ und die Zutaten schnibbelte, schoss Deutschland einfach mal so 3 Tore, die ich dank offener Küche alle miterleben konnte. Felix hat die Pizza mal wieder verschlungen als gäbe es kein Morgen mehr. Er LIEBT Pizza über alles. Er hat ganze 5 Stück gegessen, und damit meine ich Erwachsenen-Stücke…unfassbar.

Während Deutschland also einen Ball nach dem anderen ins Tor beförderte, hatte ich MEIN Spiel schon gewonnen. Meine Pizza mit SCHWARZEM Rand zauberte dem Felix ROTE Finger und ein GOLDENES Lächeln ins Gesicht. Kitschig??? Ja, etwas! 😉
Es war mal ein ganz anderes Erlebnis als sonst, aber wenn man seinen überglücklichen tomatensaucen-verschmierten Sohn ansieht, der Pizza in Nase und Ohren hat und der dann auch noch „amo Mama, amo Mama“ mit einem vollen Pizza-Mund trällert dann weiß man, dass man mehr nicht braucht.

Nächstes Mal sind wir vielleicht auch wieder mit dabei beim Public Viewing, und wenn nicht…dann gibt’s daheim wieder Pizza! 🙂

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